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Donnerstag, 22. August 2013
Eine kurze Geschichte einer TOUR
dasmegola, 22:45h
Die Reise
Mit dem Fahrrad mitten in die Schweiz. Suchend nach Westen, fanden wir im Osten erst ein kleines Schlösschen, mit einer
Ausstellung über beziehungsfördernde Fehltritte. Sofort regten sich in mir Jahrzehnte. Flache Steine geworfen, über den
Bodensee hüpfend, nachsehend, und Gedanken an die verflossenen Aussichten daran heftend, verschwand der Tag in der Nacht. Keiner der Träume erblickte das Tageslicht. Strahlend erwacht ein Tag. Die Reise in die Reichenau begann in der Gottlieberstrasse und führte über den Rhein nach Westen.
In der Ferne, aus dem Nebel aufsteigend, fällt der Hohe Twiel ins Bild. Das gemietete Fahrrad knarrt und quietscht bei jeder
Bewegung. Der Sohn, der keiner ist, da er einen anderen Vater hat, versucht den Bergpreis zu gewinnen. Tourgekleidete
Menschen strömen in die gleiche Richtung. Immer wieder wird diese Idylle von Kindergeschrei durchbrochen. Beim Seewirt gibt es Kuchenstücke märchenhafter Größe, das Viertel der Torte. Dafür sieht der Wirt sehr krank aus. Es bläst eine frische Briese, von der Frau Müller später sagen wird, dass dies nicht häufig vorkommt. Die Radtour wird immer sportlicher. Wir überholen einige Rentner, die angesichts des Windes schlapp machen und ihr Fahrrad
schieben. Mitten in diese Dynamik bricht die Realität hinein. Der Sohn, der keiner und einer ist, hat keine Badehose. Er hat diese
neben anderen, wichtigeren Sachen in Hamburg zurück gelassen. So sind sie, die Söhne, die keine sind. Die aufkommende Frage, ob man an dem, nach altem Fett stinkenden Kiosk des Freibades, eine Bekleidung zum Baden mieten könne,
beherrscht für eine gewisse Zeit unseren kleinen Peleton. Jedoch ist das Freibad längst Geschichte, da selbst quietschende
und knarrende Fahrräder schneller sind als manche Entscheidungen, die ungewollt sind. In ähnlicher Weise ergeht es der Fähre, mit der man geplant hatte, nach Konstanz zurückzukehren. Der Anleger grüßt aus
unwirklicher Ferne, bevor ausdiskutiert war, ob man Muskeln bemüht oder den Geldbeutel. Eine Baustelle und eine Umleitung
lassen die Entscheidungsschwäche weniger krass erscheinen und die Befindlichkeit, sich auf dem gleichen Weg wie hinzus zu
bewegen, ein wenig erträglicher empfinden. Der Arsch schmerzt, das Ohr ist voll von Geknarre und Gequietsche. Eine Kleinstadt von lärmenden Schülern hat den Besuch auf
der Reichenau noch vor sich. In diese fließenden Gedanken über Söhne, Töchter, Schüler und Rentner hinein bricht sich ein Biergarten den Weg ins Gemüt.
Endlich Gemütlichkeit! Oh nein, dorkie, dorkie, dorkie - Horse Badorties. Man reiche mir einen Fächer, diese Gedanken, die
Gedanken folgen, sollen ein Ende haben. Der Fächer soll sie verscheuchen. Mögen alle Kirchen dieser Erde sich mit Chören von
Jungfrauen füllen, die schon keine mehr sind. Auch der Weg in die Reichenau und aus ihr heraus ist mit vielen Ausstiegen
gefüllt. Der Biergarten verschwindet im Westen, während wir einem Eiscafé im Osten entgegensteuern. Neben dem gigantischen
Amarenabecher erfüllen ein flimmernder Fernseher, mit ca. 130 buntgekleideten Radlern und ein Lungo mit einem Averna gerade
erst entstandene Wünsche. Da aber der gemeine Italiener Autorennen mehr liebt, als radelnde Medizinlabore, ist der Besuch
kürzer als erhofft. Das Blümchen soll nun endlich Gerda anrufen, da selbst die Tour im italienischen Eiscafé von der Sehnsucht nach einem
springenden Pferd und zehn Zylindern zur Nebensächlichkeit mutiert. Der Sohn, der keiner ist (… oder doch?), will neben
seinem Stiefvater sitzend, in bunten Bildern nachempfinden, wie es Radfahrern geht, die höher hinaus wollen, als auf die
Reichenau. Aber leider weilt Gerda auf Kuba ...
Ausstellung über beziehungsfördernde Fehltritte. Sofort regten sich in mir Jahrzehnte. Flache Steine geworfen, über den
Bodensee hüpfend, nachsehend, und Gedanken an die verflossenen Aussichten daran heftend, verschwand der Tag in der Nacht. Keiner der Träume erblickte das Tageslicht. Strahlend erwacht ein Tag. Die Reise in die Reichenau begann in der Gottlieberstrasse und führte über den Rhein nach Westen.
In der Ferne, aus dem Nebel aufsteigend, fällt der Hohe Twiel ins Bild. Das gemietete Fahrrad knarrt und quietscht bei jeder
Bewegung. Der Sohn, der keiner ist, da er einen anderen Vater hat, versucht den Bergpreis zu gewinnen. Tourgekleidete
Menschen strömen in die gleiche Richtung. Immer wieder wird diese Idylle von Kindergeschrei durchbrochen. Beim Seewirt gibt es Kuchenstücke märchenhafter Größe, das Viertel der Torte. Dafür sieht der Wirt sehr krank aus. Es bläst eine frische Briese, von der Frau Müller später sagen wird, dass dies nicht häufig vorkommt. Die Radtour wird immer sportlicher. Wir überholen einige Rentner, die angesichts des Windes schlapp machen und ihr Fahrrad
schieben. Mitten in diese Dynamik bricht die Realität hinein. Der Sohn, der keiner und einer ist, hat keine Badehose. Er hat diese
neben anderen, wichtigeren Sachen in Hamburg zurück gelassen. So sind sie, die Söhne, die keine sind. Die aufkommende Frage, ob man an dem, nach altem Fett stinkenden Kiosk des Freibades, eine Bekleidung zum Baden mieten könne,
beherrscht für eine gewisse Zeit unseren kleinen Peleton. Jedoch ist das Freibad längst Geschichte, da selbst quietschende
und knarrende Fahrräder schneller sind als manche Entscheidungen, die ungewollt sind. In ähnlicher Weise ergeht es der Fähre, mit der man geplant hatte, nach Konstanz zurückzukehren. Der Anleger grüßt aus
unwirklicher Ferne, bevor ausdiskutiert war, ob man Muskeln bemüht oder den Geldbeutel. Eine Baustelle und eine Umleitung
lassen die Entscheidungsschwäche weniger krass erscheinen und die Befindlichkeit, sich auf dem gleichen Weg wie hinzus zu
bewegen, ein wenig erträglicher empfinden. Der Arsch schmerzt, das Ohr ist voll von Geknarre und Gequietsche. Eine Kleinstadt von lärmenden Schülern hat den Besuch auf
der Reichenau noch vor sich. In diese fließenden Gedanken über Söhne, Töchter, Schüler und Rentner hinein bricht sich ein Biergarten den Weg ins Gemüt.
Endlich Gemütlichkeit! Oh nein, dorkie, dorkie, dorkie - Horse Badorties. Man reiche mir einen Fächer, diese Gedanken, die
Gedanken folgen, sollen ein Ende haben. Der Fächer soll sie verscheuchen. Mögen alle Kirchen dieser Erde sich mit Chören von
Jungfrauen füllen, die schon keine mehr sind. Auch der Weg in die Reichenau und aus ihr heraus ist mit vielen Ausstiegen
gefüllt. Der Biergarten verschwindet im Westen, während wir einem Eiscafé im Osten entgegensteuern. Neben dem gigantischen
Amarenabecher erfüllen ein flimmernder Fernseher, mit ca. 130 buntgekleideten Radlern und ein Lungo mit einem Averna gerade
erst entstandene Wünsche. Da aber der gemeine Italiener Autorennen mehr liebt, als radelnde Medizinlabore, ist der Besuch
kürzer als erhofft. Das Blümchen soll nun endlich Gerda anrufen, da selbst die Tour im italienischen Eiscafé von der Sehnsucht nach einem
springenden Pferd und zehn Zylindern zur Nebensächlichkeit mutiert. Der Sohn, der keiner ist (… oder doch?), will neben
seinem Stiefvater sitzend, in bunten Bildern nachempfinden, wie es Radfahrern geht, die höher hinaus wollen, als auf die
Reichenau. Aber leider weilt Gerda auf Kuba ...
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