B's Blog: Deutschland
Sonntag, 23. September 2018
Deutschland

"Denk ich an Deutschland bei der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht." (Heinrich Heine)

Hat sich jemand dieser Tage vertiefte Gedanken dazu gemacht, wie die Nazis 33 an die Macht gekommen sind?

Ich meine, dass der "Pöbel" begriffen hatte, wie sehr er verarscht wurde. Und wo waren denn die Intellektuellen, bevor der
Normalbürger begriff, wie sehr er belogen wurde, die das Lügengebilde, das da gesponnen wurde, auseinander pflückten? Sie
emigrierten (auch innerhalb sich selbst) oder ergingen sich in Sarkasmen. Wenige kollaborierten, wobei die Frage zu stellen wäre,
sind Sarkasmus und Emigration nicht auch Formen der Kollaboration?

Heute haben wir den gleichen Zustand in der Politik: gleichgeschaltete Massenmedien (Springer, Mohn, Funke), Politiker, die
sich am Betrug am Volk beteiligen und Intellektuelle, die kollaborieren.

Wie soll ich mir, als "normaler Bürger", die Welt vorstellen, wenn mir keine Denkanstöße mehr gegeben werden. Wenn die Welt
mir als ein Gebilde offeriert wird, das keine andere Interpretation zulässt, als die Meinung der Politiker und der Massenmedien.

Und ich frage mich, warum mir vorgemacht wird, dass z.B. Armut, Kriege, Bildungs- und Pflegenotstand, eine zufällige Entwicklung
seien, dass kein Wille sich dahinter verbirgt? Und ich frage mich, warum es niemanden gibt, der Zustände sokratisch genau analysiert
und das Ergebnis dann veröffentlicht?

Bei aller Komplexität der Zustände, liegt mir eine Antwort auf der Zunge: "Weil Frau Mohn und Frau Springer kein Interesse haben,
dass es einen Diskurs zu den Zuständen gibt.

Warum gibt es keinen Diskussionsansatz über den Syrienkrieg in den Medien, der nicht nur Herrn Assad als Hauptinitiator des
Konfliktes beschreibt? Warum benennen Medien und Politiker den Pflegenotstand nicht als Folge der Privatisierung Pflegebereichs?
Warum benennen Medien und Politiker nicht den Bildungsnotstand als Folge der Ökonomisierung der Bildung? Und warum benennen Medien
und Politiker nicht die Zerstörung von Arbeitsplätzen und die Förderung des Prozesses durch Steuergelder als Grund für Armut?

Und warum haben wir heute wieder politische Verhältnisse wie vor 33? es gibt nur eine Antwort: Der "Pöbel" begreift, wie sehr
er verarscht wird! Die Lippenbekenntnisse der Politiker, die Demokraten müssten zusammenstehen und die Gefahr eines neuen
Nationalsozialismus bekämpfen, werden durch ihr eigenes Handeln konterkariert.

Wenn noch nicht einmal "Linke" es schaffen, sich in einer gemeinsamen Plattform zusammenzuschließen, wie sollen es dann Antifa und Heimatverbände schaffen, gemeinsam zu handeln?

Also komme ich zu dem Schluss: Es ist ja auch gar nicht gewollt. Weiterso

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