B's Blog
Montag, 14. Oktober 2013
"Sondierungsgespräche"
Sondierungsgespräche oder die taktische Finte, von kommendem Übel abzulenken.

Um was geht es wohl in den Sondierungsgesprächen für eine Große Koalition? Offensichtlich (ich sage vordergründig) spricht
man über Steuern und Mindestlohn. Ich habe jedoch die Befürchtung, dass es wieder einmal um die Änderung des Grundgesetzes geht.

Nachdem alle Bundesregierungen bisher versäumt haben, Rücklagen für die Altersversorgung von Beamten zu bilden,man schätzt den
Bedarf auf 500.000.000.000.- €, wird man wohl versuchen, einen Teil dieser "Lücke" über die Rücklagen der Rentenversicherung zu finanzieren.
Man würde wieder einmal, wie in der Wiedervereinigung, die Rentner ihrer Einlagen berauben.

Diese vermeintlichen Sondierungsgespräche sind für mich ein einziges Schmierentheater. In Wirklichkeit ist man sich schon längst
einig, um die obige Schweinerei durchzuziehen.

Nur einmal so nebenbei, um zu erfahren, wogegen die CDU/CSU im Chor mit den Arbeitgeberverbänden vehement auftritt, ist die
Einführung eines Mindestlohns von 8,50 € flächendeckend. Und um eine Relation zu haben, bedeutet das dann einen monatlichen
Bruttoverdienst von 1360.- €. Wie wir sehen kann das ganze Geplänkel nur ein Scheingefecht sein. CDU/CSU, SPD und Grüne tief im
Sumpf einer BRD (BananenRepublikDeutschland).

Dem Fass den Boden schlägt dann jedoch die unverschämte Verlautbarung der Bundesregierung aus, dass Lohnverhandlungen
ausschließlich die Sache von Tarifpartnern seien. Das ist ja wohl eine Mähr. In jeder Tarifrunde mahnt die Bundesregierung,
meistens in Gestalt des Finanzministers, zu "maßvollen" Abschlüssen und sie meint damit nicht, dass den Arbeitern endlich ein
Lohn bezahlt wird, von dem sie leben können.

Hier noch ein wenig Information:

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/infografiken-themen-sondierungsgespraeche100.html

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Mittwoch, 9. Oktober 2013
Mein "Selbst - Bewußtsein" oder welcher Klasse gehöre ich an?
Seit der Bundestagswahl stelle ich mir die Frage, warum sich Parteien an der Macht halten können,
die eine Politik machen, die den objektiven Interessen breiter Bevölkerungsschichten schaden. Nun gut die FDP ist vorerst nicht mehr dabei, aber an den Verhältnissen ändert das nichts.

Ja, ja, der Gedanke, dass wir unsere objektiven Interessen gar nicht mehr kennen, ist mir auch schon gekommen. Aber wenn das so ist, weshalb ist es so, in einer Gesellschaft, in der es keine ... gar keine Geheimnisse mehr gibt, in der jeder Zugriff auf alle Informationen dieser Welt hat?

Es gibt für mich nur eine plausible Erklärung: Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. Man hat uns die Identität genommen. Man hat uns vollgestopft mit Ramsch und Müll! Und deshalb gibt es keinen Platz für das wertvolle am Leben: eine eigene Identität,
die mir sagt: Ich bin!

Aber heute ist scheinen mehr als sein.

Oder weshalb trug ein Durchschnittsverdiener, der zusammen mit mir in einem Billigflieger saß, eine Baseball Cap mit aufgesticktem Emblem und Schriftzug: "Ferrari"? Oder fliegen jetzt Ferrarifahrer schon Economyklasse? Ich sagte mir, was für eine
verdrehte Welt ... Klassenbewusstsein paradox?

Und dann stand ich in einem "Jack Wolfskin" Laden in der Mönckebergstraße und wunderte mich über die Masse an Menschen, die neben mir darin standen. Und ich fragte mich, warum bin ich bereit, für eine "Outdoorjacke" von einem menschenverachtenden Unternehmen (Jack Wolfskin, Northface, Patagonia usw.)300 Euro auszugeben, obwohl ich weiß, dass der Herstellungspreis nur 0,4% des Verkaufspreises ausmacht? Obwohl ich weiß, dass Schneiderinnen und Schneider in Süd-Ost-Asien unter lebensbedrohlichen Umständen für einen Hungerlohn diesen Ramsch produzieren. (Werbung suggeriert Exklusivität ... nur durch Werbung und Marketing wird dieser Ramsch aufgewertet) Und dann die schmerzhafte Erkenntnis: auch ich falle auf auf diesen Trick (Dreck) herein. Ich fühle mich auf die Größe eines Wurmes geschrumpft

Wie bekomme ich mein "Selbst - Bewusstsein" zurück? Und wie weit ist der Weg, von einem beginnenden Bewusstsein zu meinem Selbst?
Wer oder was stellt sich da in den Weg und wird immer neue Methoden der Übertölpelung meines Selbst erfinden? Die Herren Jack Wolfskin, Google, Apple, Microsoft, RTL, Pro7 und SPD z.B., werden jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wenn sie abgeschaltet werden sollen.

Zwangsläufig kommt dann immer wieder die Frage, sind die Verhältnisse, die in dem Kinofilm "Matrix" dargestellt werden, nicht längst Wirklichkeit?

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Donnerstag, 22. August 2013
Eine kurze Geschichte einer TOUR
Die Reise

Mit dem Fahrrad mitten in die Schweiz. Suchend nach Westen, fanden wir im Osten erst ein kleines Schlösschen, mit einer
Ausstellung über beziehungsfördernde Fehltritte. Sofort regten sich in mir Jahrzehnte. Flache Steine geworfen, über den
Bodensee hüpfend, nachsehend, und Gedanken an die verflossenen Aussichten daran heftend, verschwand der Tag in der Nacht.

Keiner der Träume erblickte das Tageslicht.

Strahlend erwacht ein Tag. Die Reise in die Reichenau begann in der Gottlieberstrasse und führte über den Rhein nach Westen.
In der Ferne, aus dem Nebel aufsteigend, fällt der Hohe Twiel ins Bild. Das gemietete Fahrrad knarrt und quietscht bei jeder
Bewegung. Der Sohn, der keiner ist, da er einen anderen Vater hat, versucht den Bergpreis zu gewinnen. Tourgekleidete
Menschen strömen in die gleiche Richtung. Immer wieder wird diese Idylle von Kindergeschrei durchbrochen.

Beim Seewirt gibt es Kuchenstücke märchenhafter Größe, das Viertel der Torte. Dafür sieht der Wirt sehr krank aus.

Es bläst eine frische Briese, von der Frau Müller später sagen wird, dass dies nicht häufig vorkommt.

Die Radtour wird immer sportlicher. Wir überholen einige Rentner, die angesichts des Windes schlapp machen und ihr Fahrrad
schieben.

Mitten in diese Dynamik bricht die Realität hinein. Der Sohn, der keiner und einer ist, hat keine Badehose. Er hat diese
neben anderen, wichtigeren Sachen in Hamburg zurück gelassen. So sind sie, die Söhne, die keine sind.

Die aufkommende Frage, ob man an dem, nach altem Fett stinkenden Kiosk des Freibades, eine Bekleidung zum Baden mieten könne,
beherrscht für eine gewisse Zeit unseren kleinen Peleton. Jedoch ist das Freibad längst Geschichte, da selbst quietschende
und knarrende Fahrräder schneller sind als manche Entscheidungen, die ungewollt sind.

In ähnlicher Weise ergeht es der Fähre, mit der man geplant hatte, nach Konstanz zurückzukehren. Der Anleger grüßt aus
unwirklicher Ferne, bevor ausdiskutiert war, ob man Muskeln bemüht oder den Geldbeutel. Eine Baustelle und eine Umleitung
lassen die Entscheidungsschwäche weniger krass erscheinen und die Befindlichkeit, sich auf dem gleichen Weg wie hinzus zu
bewegen, ein wenig erträglicher empfinden.

Der Arsch schmerzt, das Ohr ist voll von Geknarre und Gequietsche. Eine Kleinstadt von lärmenden Schülern hat den Besuch auf
der Reichenau noch vor sich.

In diese fließenden Gedanken über Söhne, Töchter, Schüler und Rentner hinein bricht sich ein Biergarten den Weg ins Gemüt.
Endlich Gemütlichkeit! Oh nein, dorkie, dorkie, dorkie - Horse Badorties. Man reiche mir einen Fächer, diese Gedanken, die
Gedanken folgen, sollen ein Ende haben. Der Fächer soll sie verscheuchen. Mögen alle Kirchen dieser Erde sich mit Chören von
Jungfrauen füllen, die schon keine mehr sind. Auch der Weg in die Reichenau und aus ihr heraus ist mit vielen Ausstiegen
gefüllt.

Der Biergarten verschwindet im Westen, während wir einem Eiscafé im Osten entgegensteuern. Neben dem gigantischen
Amarenabecher erfüllen ein flimmernder Fernseher, mit ca. 130 buntgekleideten Radlern und ein Lungo mit einem Averna gerade
erst entstandene Wünsche. Da aber der gemeine Italiener Autorennen mehr liebt, als radelnde Medizinlabore, ist der Besuch
kürzer als erhofft.

Das Blümchen soll nun endlich Gerda anrufen, da selbst die Tour im italienischen Eiscafé von der Sehnsucht nach einem
springenden Pferd und zehn Zylindern zur Nebensächlichkeit mutiert. Der Sohn, der keiner ist (… oder doch?), will neben
seinem Stiefvater sitzend, in bunten Bildern nachempfinden, wie es Radfahrern geht, die höher hinaus wollen, als auf die
Reichenau. Aber leider weilt Gerda auf Kuba ...

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Samstag, 10. August 2013
Die Grünen - Totengräber der Demokratie? (10.8.2011)
Genau vor 2 Jahren habe ich dies geschrieben: Die Grünen - Totengräber der Demokratie?

Nach wir vor hat sich an meiner Meinung nichts geändert. Dadurch ist mir die letzte Wahlmöglichkeit genommen.

Ich für mich bin zu der Auffassung gekommen, dass die Wandlung der ökologischen Bürgerbewegung in die Partei der "Grünen" ein entscheidender Fehler war. Die Parlamentarisierung der ökologischen – menschenrechtlichen Bewegung führte und führt zu einer Erstarrung und Verdrossenheit der Teilnehmer an der APO. Die Folge ist geistige und moralische Verarmung weiter Bevölkerungsschichten.

Bis heute bleiben die Grünen die Antwort auf die Globalisierung des Kapitals schuldig. In Regierungsverantwortung betreiben sie diese sogar. Die Folge ist die Zunahme der Armut und die andauernde Verletzung von Menschenrechten.

Sogar der Verschleuderung von Menschenrechten machen sich die Grünen mitschuldig. Durch die Legitimierung der Teilnahme am Krieg hat die parlamentarisierte APO die pazifistische Position verloren und ist somit Verursacher des millionenfachen Leids.

Die Relativierung aller politischen Forderungen auf ein "mehrheitsfähiges" Minimum führte bis vor kurzem (Stuttgart 21) zum schleichenden Tod der Demokratie. Die Hoffnung der Bügerprotestbewegung, nach der Wahl des "grünen" Ministerpräsidenten in BW, wird sich schnell als unhaltbar und der MP als Janusfigur erweisen. So ähnlich wie in Hamburg die Grünen alles verdorben haben, für das sie mal angetreten waren (Moorburg, Schulreform, Energiepolitik, Hafen, Elbvertiefung usw.)

Ich frage mich seit einiger Zeit, ob die Grünen als bourgeoise Antwort auf die APO gegründet wurden, mit etwas ökologischem Tamtam, damit die "Protestwähler" sie wählen. Da alle in sie gesetzten Hoffnungen enttäuscht werden, tragen die Grünen nicht unerheblich Schuld daran, dass unsere Gesellschaft mangels Alternativen politisch verarmt.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es - der Bürgerprotest gegen Stuttgart 21, der trotz des grünen Ministerpräsidenten nicht beendet wird. Dieser außerparlamentarische Widerstand ist gut vorbereitet, fachlich besser aufgestellt, als die verantwortlichen Planer und auch einem Heiner Geißler (vielleicht ja auch nur ein Januskopf, wer weiß?) nicht erlegen.

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Donnerstag, 7. März 2013
Ich frage einmal: Unglaublich?
Zwei Dinge, die mich seit dem 28. Februar diesen Jahres beschäftigen:

- Was werden wir alle davon haben?

- Was haben unsere Volksvertreter davon, so zu entscheiden?

Am 12.02.2013 zeigt "Arte" ein Dokumentation mit dem Namen "Water makes Money" in einem Themenabend, zwei Tage vor einem,
der die Ausstrahlung dieses Films verbieten soll. In der Arte-Mediathek befindet sich deshalb wohl auch nur noch ein Fragment:
http://videos.arte.tv/de/videos/frankreich-rechtsstreit-um-den-dokumentarfilm-water-makes-money--7329868.html

Aber auf youtube ist noch der ganze Film zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=dLaVwYjfejw

Am 28.02.2013 entscheidet dann der Bundestag, dass Wasser kein Menschenrecht sei:

So entstehen die obigen Fragen. Denn die Umstände dürften auch unseren Volksvertretern bekannt sein, oder?

Das Dokument aus dem Bundestag ist schlecht lesbar, deshalb hier die Fakten:

Die Drucksache (17/12482) "Wasser ist Menschenrecht" wurde namentlich abgestimmt mit folgenden Ergebnis:

Abgegebene Stimmen: 545 / Nicht abgegebene Stimmen: 75 / Ja-Stimmen: 122 / Nein-Stimmen: 299 / Enthaltungen: 124

Wenn man nun bedenkt, dass die Enthaltungen als Ja-Stimmen wirken, dann sind mehr als 2/3 des Bundestages dagegen, dass Wasser
ein Menschenrecht sei. Und das finde ich skandalös!

Nachtrag:

Hier noch als Nachtrag, das detaillierte Ergebnis der namentlichen Abstimmung im Deutschen Bundestag:

http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/grafik/index.jsp?id=213

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Samstag, 19. Januar 2013
Ich frag einmal: "unternehmerisches Risiko"?
Da haben wir wieder einmal ein klassisches Beispiel dafür, wer das eigentliche Risiko in Privatwirtschaftsunternehmen trägt. In
diesem Fall sitzt die Familie Schlecker im Trocknen und erfreut sich eines umfangreichen "Privatvermögens", während die meisten
Beschäftigten im Nichts sind.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/haelfte-der-schlecker-mitarbeiter-noch-immer-ohne-neuen-job-a-878490.html

Da stellt sich mir doch sofort die Frage, warum es Gesetze gibt, die das Risiko so ungleich verteilen. Das sogenannte "Privatvermögen"
der Familie Schlecker stammt doch wohl aus dem Unternehmen oder aus Quellen, die an das Unternehmen gebunden waren. Warum also
steht dieses Vermögen nicht als erstes zur Verfügung, den Schaden aus der Insolvenz (und vorrangig sehe ich hier die Arbeitslosigkeit)
zu minimieren. Anstelle dessen muss die, von vielen "Unternehmern" verteufelte, Solidargemeinschaft einspringen. Arbeitslosengeld,
ALG II, Vorruhestand usw. sollten erst dann bemüht werden, wenn das aus dem Unternehmen erwirtschaftete Vermögen verteilt ist.

Die Formel, auch der "Arbeitgeber" würde ja die Solidartöpfe füllen, ist letztendlich nicht wahr. Denn die Mittel hierfür stammen
ja zu größten Teil aus der Tätigkeit der Mitarbeiter. Wenn es die Beiträge zu den Solidarkassen nicht gäbe, was wohl der lange
gehegte Wunsch Herrn Schleckers war, wäre sein "Privatvermögen" nur noch größer.

Ich bin ja mal gespannt, wie die Abwickelung von Opel geschehen wird und was aus den Milliardenhilfen der Solidargemeinschaft
wird, die die Fa. Opel (GM) erhalten hat.

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Dienstag, 15. Januar 2013
Ich frag einmal: "Wollen wir dies?"
Der "Generalangriff der Damen Liz und Friede" auf die Demokratie in Deutschland hat viele Fronten. (Und wo ist eigentlich Herr Burda?
[Damit die ca. 80% der veröffentlichten Meinung in Deutschland beisammen sind])

Nicht genug damit, dass das Kaffeekränzchen Mutti, Liz und Friede beschlossen hat, Mutti bleibt Bundeskanzlerin!, nun haben sie
gemeinsam vor, die letzte Bastion einer (... einigermaßen) objektiven Berichterstattung sturmreif zu schießen - die öffentlichen
Rundfunk- und Fernsehanstalten.

http://www.stern.de/kultur/tv/medienkolumne-zum-rundfunkbeitrag-ard-und-zdf-schaufeln-sich-ihr-eigenes-grab-1954882.html

Angela bleibt Bundesmutti und Friede und Liz werden lästige Konkurrenz los. Dem Steinbrück haben sie kräftig eingeschenkt und
schenken ihm auch weiterhin kräftig ein. Nun muss nur noch der seichte, gehirnverkleisternde Quatsch der Damen monopolistisch
an die Frau und den Mann gebracht werden. Die beiden Ex-Chef-Sekretärinnen der Herren Mohn und Springer werden das schon schaffen.
Konzertiert mit Ihren Speerspitzen Blödzeitung, Gruner+Jahr, RTL usw. Weil: Ernstzunehmenden Widerstand haben sie nicht zu erwarten,
solange Mutti Angela das Zepter schwingt (im übertragenen Sinne, ansonsten ist Angela halt eine Mutti),die Intellektuellen dieser
Republik sich in Zaudereien verlieren und ein Dschungelcamp wichtiger ist, als der Zustand unseres Gemeinwesens.

Aber vielleicht ist dieser "Campschwachsinn" ja auch nur ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

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Mittwoch, 9. Januar 2013
Fairer Wahlkampf?
Ich frag einmal: Fairer Wahlkampf?

Ich frage mich inzwischen, ob die deutsche Medienlandschaft versucht, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, Frau
Merkel an der Macht zu halten. Die nicht unbedingt von Wohlwollen geleitete Berichterstattung über die Protagonisten der
Oppositionsparteien, und hier besonders Herrn Steinbrück, verleitet mich immer mehr zu dieser Auffassung.

Zum Beispiel: Da wird über den, der alle seine Nebenverdienste schonungslos offengelegt hat, permanent so berichtet, als
sei der Nebenverdienst von Abgeordneten ein Verbrechen. Zusätzlich wird der Eindruck erweckt, als sei Herr Steinbrück der
Einzige unserer Volksvertreter, der Nebenverdienste habe. Die Großverdiener von CDU, FDP, Grünen, Linken (obwohl es hier wohl nur Herr Gysi und Herrn Laffontaine beträfe) werden völlig außer Acht gelassen. Außerdem wird nirgends gesagt, dass die Offenlegung aller
Nebenverdienste von Volsvertretern, am Veto von CDU/CSU/FDP scheitert. Persönlich würde mich einmal der Nebenverdienst von Herrn
Brüderle, Herrn Söder, Frau von der Leyen, Herrn Lindner und Herrn Gysi besonders interisseren.

Da spricht einer Wahrheiten aus ... z.B. dass Bundeskanzler Deutschlands bescheiden wenig Geld verdienen ... im Vergleich
zu solchen (Halb-) Kriminellen wie Herrn Nonnenmacher, Herrn Ackermann oder Herrn Zumwinkel. Die Medien überhäufen daraufhin den Überbringer dieser Botschaft mit Hohn und Schmutz. 200.000.-€ ist real gesehen ein sehr guter Jahresverdienst und der Leistung
eines Bundeskanzlers sicherlich (mehr als?) angemessen. Ich hätte an dieser Stelle erwartet, dass eine Diskussion beginnt, warum
Menschen, die viel weniger zu verantworten haben (und häufig genug schon dieser geringeren Verantwortung nicht gewachsen sind),
10.000.000.-€ und mehr verdienen müssen (mal ganz abgesehen von diesen Milchbubies von Profifußballern oder anderen Vorturnern).
Aber da bin ich völlig enttäuscht worden.

Ich würde mich über Eure Auffassung dazu freuen.

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Sonntag, 6. Januar 2013
Ich frag einmal: "Mitleid?"
Ich frage mal: Mitleid?

Da stehen sie nun wieder, diese Leute, die meinen sie seien schlauer, weil sie mehr (Mittel) haben, als andere und werden Schadensersatz fordern, weil der Reibach, den sie vermuteten, nicht eintritt. Sie tun dabei auch noch so unschuldig, als seien sie auf einem anderen Planeten. Manchmal kommen sie mir vor, wie der niedersächsische Bauer, der sich von einem Vertreter eine Kuckucksuhr hat aufschwatzen lassen, inklusive eines Jahres-Liefervertrages für Vogelfutter.

Es kann doch nicht sein, dass sich diese "Gewinnertypen" immer dann als strohdumm hinstellen können, wenn ihre schiefgegangene maßlose Raffgier "entschädigt" werden soll (möglichst noch auf Kosten der Allgemeinheit).

"Reeder und Schiffsfinanzierer treffen zu einem der wichtigsten Branchenforen zusammen. Von diesem Treffen erwarten die 250.000 deutschen Anleger Antworten vor allem auf eine Frage: Wie kann es sein, dass jenen Geldanlagen, die von Banken als Steuersparmodell mit hohen Renditen angepriesen wurden, nun ein Totalverlust droht? Immerhin 38,5 Milliarden Euro Anlegergelder stehen auf dem Spiel. Auf den Weltmeeren und in den Depots der Anleger spielen sich Dramen ab. Unsere Titelgeschichte "Das Titanic-Szenario" erzählt die unbequeme Wahrheit." (Gabor Steingart, Chefredakteur Handelsblatt)

Aber das, was nirgends geschrieben steht: Wo sind denn die Milliarden hin? Irgendwer auf diesem Planeten muss die ja jetzt haben. Denn eines ist doch klar, hier geht nichts verloren (außer den paar Kilogramm Weltraumsonden, die aber sicherlich auch irgendwann zurückkommen werden).

Das Geld ist halt nur an einer anderen Stelle ... aber wo?

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Dienstag, 1. Januar 2013
Vor 1 1/2 Jahren Ich fragte: Fukushima?
Heute mache ich es mir mal ganz einfach - aber besser als Fritz Glunk in seinem Editorial in "Die Gazette" Sommer 2011, geht es für mich nicht, die Kritik am herrschenden System darzustellen.

"Fukushima.
Zwei bis drei Kernschmelzen, eine auf Jahrhunderte hinaus verstrahlte, verbotene Landschaft, Zehntausende evakuierter Kinder, Frauen und Männer ohne Heimat und Arbeit - bedurfte es tatsächlich dieser Hekatomben, damit eine deutsche Regierung zur Besinnung kommt und den Atomausstieg zuwegebringt?
Und, weitergefragt, dürfen wir jetzt zufrieden sein damit?
Nein.
Die Überzeugung, dass wir diese tödliche Technik hinter uns lassen müssen, war seit langem in der Bevölkerung so verbreitet, so allgemein, das man schier im Rousseau'schen Sinn von einem Gesamtwillen sprechen konnte, einer volonte generale. Schwarz-Gelb handelte gegen diesen allgemeinen Willen mit den vier großen Energieversorgern den „HinterzimmerDeal" der Laufzeitverlängerung aus. Im Gegenzug erlaubten die vier Großen, nun dürfe die Regierung eine Brennelemente-Steuer erheben. Kanzlerin und Konzerne waren sich einig.
Dann kam Fukushima. Und da ist Frau Merkel plötzlich „erschüttert", denn nun, sagt sie, ist alles anders als vorher. Was tut sie drei Tage nach der „Erschütterung"? Sie verhängt das Moratorium und setzt, es kann ihr mit einem Mal gar nicht schnell genug gehen, auch noch eine irreführenderweise so genannte Ethikkommission ein (die nichts mit Ethik zu tun hat, sondern nur eine „in sich schlüssige Energiewende" erkunden soll).
In beiden Phasen dieses Unbestands, beim Zurück und beim Vor, hatte einer nichts zu sagen, der doch, so die demokratische Verfassung, „alle Staatgewalt" besitzt: der Souverän, das Volk. Der eigentliche Skandal ist, mit welch eingeschüchtertem Schweigen unsere Vertreter und wir es uns gefallen lassen, dass eine bedenkenlose Exekutive mit Großkonzernen kungelt und sich dann hurtig mit einer Ethik-Kommission legitimiert. Vergisst, verdrängt, verleugnet sie, dass sie nur ausführendes Organ ist, „Exekutive" eben, Auftragnehmer des Souveräns (und von diesem auch noch bezahlt)?
Betrachtet sie Wahlen nur noch als Ermächtigungsrituale, um danach ohne lästige Rücksichten draufloszuregieren zu können (außer bei jenen Banken, die „too big to fail" sind und die, klar, gerettet werden müssen)? Da ist es geradezu ein Glück, dass es keine bundesweiten Volksabstimmungen gibt: Die Ergebnisse könnten echt stören.
Und wo bleibt bei all dem der Souverän?
...(eine) Kanzlerin, die vorgeblich guten Willens, aber wider alle Erfahrung behauptet, ihre Ethikkommission solle „den Disput mit allen gesellschaftlichen Gruppen" nicht ersetzen.
Welchen Disput? Mit welchen Gruppen?
(Fritz Glunk)

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Ich frage einmal: Iran uä.
Was wäre wenn ... ?

... ich alles das, was ich so selbstverständlich meine über den Iran zu wissen, beim hören des Begriffs "Iran", suspendieren könnte? Wäre es mir dann möglich, den vielen Mitteilungen, die ich täglich aufnehme, ein Bild des Irans zu entnehmen, das der Wahrheit nahe kommt. Wenn das nicht so ist, wie ich vermute, welche Möglichkeit hätte ich dann, einen unverstellten Blick auf den "Iran" zu bekommen?

Ich frage dies nicht so beiläufig, weil es mir einfach einmal so in den Sinn kommt, sondern, weil ich beim Nachgehen meiner Gedanken zu dem struckschen Satz: "Die Verteidigung unserer Freiheit fängt am Hindukusch an!", und meiner Akzeptanz dieses Satzes immer wieder auf den Iran stieß.

Und die Inhalte dieser Gedanken lassen den Iran in einem so unglaublich schrecklichen Bild erscheinen, dass ich mich fragte, woher habe ich dies? Und dann reihte es sich aneinander: Schahregime, Savak, Sturz des Schahregims, Besetzung der amerikanischen Botschaft, Geiselnahmen und vor allen Dingen, der Film "Drachenläufer", der mich tief beeindruckt hatte.

Als ich dies dann versuchte zu entwirren, stellte ich als erstes fest, dass der Film "Drachenläufer" (aus dem diese monströsen Bilder stammen) nach einer Novelle Khaled Hosseinis, eines amerikanischen Schriftstellers, der mit G.W. Bush gut bekannt war, von einem amerikanischen Regisseur, gedreht wurde. In Verbindung mit den vermeintlich historischen Fakten, ergibt sich mein Iranbild.

Für mich ist zumindest ganz deutlich, dass ich mit diesem "Rüstzeug", bereitwillig meine Freiheit am Hindukusch verteidigen lassen wollte.

Und ich frage mich nun, ob es den vielen Parlamentarieren, die ein "Engagement der Bundeswehr" (was für ein schöner abstrakter Begiff,
hinter dem sich die Einzelschicksale von u.a. Soldaten verbergen lassen) in Afghanistan befürworteten, so unbedingt klar war, für was sie sich da entscheiden?

Es gab dann noch einen Nachtrag zum Beitrag:

"https://www.youtube.com/watch?v=0LJZiA5Q4gw"

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